Jobchancen für Piloten sind so gut wie selten
Diese Einigkeit erlebt man nicht oft: Branchenkenner sind übereinstimmend davon überzeugt, dass es auf dem Stellenmarkt für Piloten boomt. Aero International hat sechs Experten befragt.
Die Zeichen sind eindeutig: Auf dem Stellenmarkt für Piloten boomt es. Lange genug hatte der Cockpit-Nachwuchs mit einer zaghaften Einstellungspolitik der Airlines zu kämpfen, jetzt scheint sich die Situation ins Gegenteil zu verkehren. Selbst die krisengeschüttelte Air Berlin such mit Umstrukturierungsplänen derzeit neues Personal. Und die Airline ist nicht die einzige die ihren Bestand an fliegendem Personal vergrößert. Wie kommt es zu diesem Stimmungsumschwung auf dem Pilotenmarkt?
Das Auf und Ab ist sicher eine Besonderheit der Luftfahrtbranche. Die Chancen von Nachwuchspiloten auf einen Platz im Cockpit, einer Airline folgen gewöhnlich den gesamtwirtschaftlichen Schwankungen. Und auch der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung eines sich immer schneller verändernden Arbeitsmarkts – selten zu Gunsten der Arbeitnehmer. Wer sich heute für den Pilotenberuf entscheidet, ist in rund zwei Jahren mit der Ausbildung fertig. Ob er dann sofort bei seiner Traumairline angestellt wird, lässt sich trotz aller guter Vorzeichen heute nicht garantieren.
Apropos Traum: Die Pilotenlizenz ist eine kostspielige Investition. Wer riskiert, sollte sich vorher ein ehrliches Bild von seinem künftigen Beruf machen. Wochenend- und Nachtarbeit, Übernachten weit weg von zu Hause – all das gehört dazu. Und eventuell beginnt man seine Laufbahn nicht am eigenen Heimatflugplatz, sondern im Ausland. All das ist von Pilotenromantik weit entfernt. Doch wer dazu bereit ist, ergreift einen Beruf, der – trotz aller Veränderungen – nach wie vor ein anspruchsvolles und spannendes Aufgabengebiet bietet und ein überdurchschnittliches Einkommen verspricht.
Quelle: Aero International – Ausgabe Dezember 2016